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NEW BOOK: Who Are the Fighters? Irregular Armed Groups in the Russian-Ukrainian War since 2014 (ibidem Press 2024)

Andreas Heinemann-Grüder (ed.)

Who Are the Fighters? Irregular Armed Groups in the Russian-Ukrainian War since 2014

Stuttgart: ibidem-Verlag, 2024. Distributed by Columbia University Press

https://www.ibidem.eu/en/Series/Society-Politics/Soviet-and-Post-Soviet-Politics-and-Society/Who-Are-the-Fighters.html

https://cup.columbia.edu/book/who-are-the-fighters/9783838217772

The war in Ukraine has been fought with, among others, irregular armed groups since 2014—volunteers, paramilitaries, and mercenaries. Based on interviews in the Russian-controlled Donbas and with Ukrainian combatants, the contributions to this volume disclose various micro-dynamics of the mobilization, group formation, and fighting. Who were these fighters and who organized them? Russia has been increasingly employing mercenaries as a way to conduct undeclared, but ruthless wars beyond her borders. Ukraine’s formation of irregular armed groups in 2014 was a response to the army’s initially glaring inability to counter Russia’s military intervention. Most of the irregular battalions acted from the beginning under governmental orders. They have never operated autonomously, but compensated for operational weaknesses of regular armed groups. The initially high power of irregular battalions derived from state support, the capabilities of commanders, social networks, and the faculties of the fighters.

C o n t e n t s

The War in Ukraine and Irregular Armed Groups
Andreas Heinemann-Grüder ………………………………………………………….. 7

Organizations of Russian Nationalists in the Russia-Ukraine Conflict
Nikolay Mitrokhin ………………………………………………………………………. 15

Pro-Russian Irregular Armed Groups
Natalia Savelyeva ……………………………………………………………………….. 47

The Far-Right Predecessor Organizations of the Ukrainian Irregular Armed Units
Anton Shekhovtsov ……………………………………………………………………… 89

Irregular Armed Groups in Ukraine: State Savior or State Capture?
Andreas Heinemann-Grüder ………………………………………………………. 117

Between Frontline and Parliament: Ukrainian Political Parties and Irregular Armed Groups since 2014
Kostiantyn Fedorenko, Andreas Umland ……………………………………… 189

Ukrainian Volunteer Groups: Oversight by the Government
Leonid Poliakov ………………………………………………………………………… 229

The Long Shadow of the War: Return and Reintegration of War
Veterans Julia Friedrich, Theresa Lütkefend ………………………………………………. 255

Between Two Worlds: Internally Displaced Persons
Vyacheslav Likhachev ………………………………………………………………… 285

Media Policy of Armed Groups in Ukraine
Kostiantyn Fedorenko ………………………………………………………………… 309

Russia’s Corporate Warriors
Andreas Heinemann-Grüder ………………………………………………………. 333

Was die chinesisch-russische Allianz für den Westen bedeutet // Mit Hugon von Essen in der NZZ

Moskau und Peking machen Front in dem sich entwickelnden neuen kalten Krieg gegen den Westen. Ein ukrainischer Sieg auf dem Schlachtfeld und die Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine sind beste Mittel, um beider Revisionismus einzudämmen.

https://www.nzz.ch/meinung/xi-macht-den-putin-was-die-chinesisch-russische-allianz-fuer-den-westen-bedeutet-ld.1832772

Julia Davis, In Their Own Words: How Russian Propagandists Reveal Putin’s Intentions. Stuttgart: ibidem Press 2024.

FRESH OFF THE PRESS

Julia Davis, In Their Own Words: How Russian Propagandists Reveal Putin’s Intentions. With a foreword by Timothy Snyder. 460 pp.

Publ. by ibidem-Verlag in the Book series “Ukrainian Voices”, vol. 54

Distr. by Columbia University Press & Gazelle Book Services.

https://www.ibidem.eu/en/Series/Society-Politics/Ukrainian-Voices/In-Their-Own-Words.html

This collection of essays and articles, written between 2019 and 2024 for such outlets as The Daily Beast and The Center for European Policy Analysis (CEPA), illuminates recent Russian international affairs through the lens of Moscow’s propaganda tactics. For more than two decades, the Kremlin’s agitators have been tasked to lay, in advance, the groundwork for various domestic and foreign actions by the regime of Vladimir Putin. Thus, Russian state-controlled media provides crucial clues for deciphering the—often sinister—goals that the government of Russia was and is planning to pursue abroad, from election interference to military invasions. The goal of the sum of these activities is the establishment of a new world order—with Russia at its helm. Before the large invasion of 24 February 2022, Russian state media portrayed the West as incapable of opposing Russian aggression. Putin’s propagandists cheered for war against Ukraine, predicting it would be quick and victorious. Misreading the ability of the West to unite and miscalculating Russia’s capabilities in confronting determined Ukrainians, Russia ended up in a quagmire of its own creation. In 2024, Putin’s decorated propagandists face the possibility of future scrutiny and potential prosecutions for their proactive incitement of genocide. They unravel, along with the Kremlin, having to tell multiple conflicting stories and condemn the same players they used to lionize. Backed into the corner, they resort to nuclear threats and demand even more blood from Ukraine, whose only crime is its desire for democracy and freedom.

Sind Peking und Moskau auf dem Weg zum Sieg? Interview zu den chinesisch-russischen Beziehungen

  1. Für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ist der Kreml auf kein Land mehr angewiesen als auf den großen Nachbarn China. Was erhofft sich Putin von China angesichts des Ukraine-Krieges?

Offensichtlich will der Kreml von China so viel Unterstützung, wie er bekommen kann. Aufgrund der gemeinsamen antiamerikanischen und antiliberalen Frontstellung der beiden Autokratien und des Taiwanfaktors wird Russland auch weiterhin erheblich und womöglich noch größere Hilfe von China erhalten. Jedoch ist die Interessenlage Pekings eine in mancher Hinsicht andere als die Moskaus. Einerseits wäre eine noch stärkere chinesische Unterstützung Russlands für die ohnehin krisenanfällige chinesische Wirtschaft riskant, da der Westen Sanktionen gegen Banken und Firmen Chinas ausweiten könnte. Andererseits darf der pazifistischen und völkerrechtskonformen offiziellen Rhetorik Pekings mit Skepsis begegnet werden. China ist – wie die dosierte Unterstützung für Russland indiziert – an einer möglichst langen Fortsetzung des Krieges interessiert, da der Konflikt westliche Ressourcen bindet und Washingtons Aufmerksamkeit von den Aktivitäten Pekings ablenkt. China zieht als lachender Dritter Nutzen aus den verschiedenen Rückwirkungen des Krieges im gesamten euroasiatischen Raum – vor allem in Russland selbst, aber auch in Europa, Zentralasien, Ostasien usw.

  • In welcher großen Abhängigkeit befindet sich Russland zu China – militärisch sowie wirtschaftlich?

Die Abhängigkeit ist inzwischen groß und wird womöglich weiter wachsen. China ersetzt frühere westliche Handels- und Investitionspartner Russlands, und Chinas relative Macht gegenüber Russland steigt mit jedem Kriegsmonat. Die russische Rüstungswirtschaft erzeugt mit ihrer Produktion von Waffen und anderen Kriegsgütern ein Scheinwachstum, welches einen tatsächlichen ökonomischen Niedergang des Landes verschleiert. Freilich wird auch die chinesische Wirtschaft derzeit von Krisen geschüttelt. Doch wächst sie bislang weiter und profitiert vom russischen Rohstoffreichtum sowie großen Konsumgütermarkt. Hinzu kommt, dass Russland offenbar immer mehr Transfers seiner modernen Militärtechnologien nach China zulässt.

  • Inwiefern nutzt China Russlands missliche Lage zum eigenen Vorteil aus?

Peking will Moskau offenbar weder vollständig gewinnen noch auf ganzer Linie verlieren lassen. Ein russischer Sieg mit chinesischer Unterstützung würde Moskau stärken, jedoch den Westen von Peking weiter entfremden. Eine russische Niederlage würde Putins Regime destabilisieren sowie eine anschließende russische politische Transformation bzw. Destruktion auslösen. Dies könnte Russland als antiamerikanischen Juniorpartner Chinas ausschalten. Man sollte vor dem Hintergrund dieser Interessenlage und Pekings offensichtlicher Verletzung seiner Verpflichtungen gegenüber Kyjiw nicht allzu viel auf chinesische Friedensaufrufe geben. China hat wiederholt und offiziell – z.B. 1994 als offizieller Nuklearwaffenstaat im Zusammenhang mit dem Beitritt der Ukraine zum Atomwaffensperrvertrag sowie 2013 im Rahmen des inzwischen voll ratifizierten chinesisch-ukrainischen Freundschaftsvertrages – seinen Respekt für die Souveränität und Grenzen der Ukraine bekundet. Seit 2014 ist Pekings Scheinneutralität jedoch eine entscheidende Bedingung dafür, dass Russland seine unverblümte Grenzrevision und genozidale Aggression gegenüber der Ukraine durchsetzen kann.

d) Wie groß ist die Gefahr des geeinten Bündnisses China und Russland für die westliche Welt – vor allem für die USA?

Zurzeit erweckt die Allianz Pekings und Moskaus tatsächlich den Eindruck einer stabilen antidemokratischen und antiamerikanischen Einheitsfront, welcher zudem eine Reihe berüchtigter Schurkenstaaten, wie der Iran, Nordkorea oder Syrien, angehören. Doch sollte man nicht vergessen, dass autoritäre Regime bezüglich ihrer Außen- und Innenpolitik unter hoher Wechselhaftigkeit leiden. Die Weltgeschichte zeigt, dass offene politische Systeme, in denen Wettbewerb, Rechtsstaatlichkeit und Pluralismus möglich sind, nicht nur für ihre eigenen Bürger, sondern auch außenpolitisch leistungsfähiger sind. Sie können sowohl mit inneren Spannungen als auch mit Konflikten mit ihren internationalen Partnern besser umgehen. Wichtig ist für den Westen vor diesem Hintergrund, in ambivalenten Situationen wie der heutigen, seine Ent- und Geschlossenheit zu bewahren und konkret jetzt die Ukraine in vollem Umfang zu unterstützen. Ein mit westlicher Unterstützung errungener ukrainischer Sieg auf dem Schlachtfeld und die Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine ist heute das beste Mittel zur Eindämmung des russischen und chinesischen Revisionismus.

Kurzinterview zu Putins jüngstem Postenkarussell

Warum dieses Personalschach?

Es gibt eine Reihe mehr oder minder plausibler Erklärungen für die merkwürdige Rochade in der russischen Führung. Diese Interpretationen erreichen jedoch – wie meist bei Kremlastrologie – keine vollständige Klarstellung. So sehen einige in der Ablösung des bisherigen Verteidigungsministers Sergei Schojgu eine Reaktion auf den russischen Misserfolg im Krieg gegen die Ukraine. Jedoch wurde Schojgu mit seinem neuen Posten als Sekretär des Sicherheitsrates Russlands, dessen Mitglied Schojgu bereits als Verteidigungsminister war, in gewisser Hinsicht befördert. Seinem Nachfolger Andrej Belousow wird nachgesagt, ein guter Ökonom zu sein. Daher gilt seine Ernennung als Zeichen, dass Russland die Umstellung auf Kriegswirtschaft beschleunigen will. Der ehemalige Vizepremier Belousow ist jedoch in gewisser Hinsicht mit seiner Ernennung zum Minister herabgesetzt worden. Er hat keine Erfahrungen im militärisch-industriellen Komplex und wird in seinem Ministerium eher mit Kriegslogistik als Kriegswirtschaft beschäftigt sein. 

Inwiefern verfolgt Putin hierbei eine Strategie?

Eine klare Strategie ist bislang nicht ersichtlich. Die Personalpolitik solcher Regime wie das Putins wird häufig eher von schwer erkennbaren intra-administrativen und machtpolitischen als offensichtlichen innen- oder außenpolitischen Motiven bestimmt. Womöglich kommen zu dieser ohnehin undurchsichtigen Lage noch irrationale Aspekte hinzu, welche noch schwerer zu entziffern sind. Ausländische Beobachter gehen bei der Beurteilung der sogenannten “Machtvertikale” Putins und ähnlicher Potentaten manchmal von einer strategischen Rationalität aus, die es so gar nicht gibt. Vielmehr gibt es einen “Kampf der Bulldoggen unter dem Teppich”, der sich genauer Beobachtung entzieht. Die verschiedenen Clans um Putin müssen in Balance gehalten werden, was dann unter anderem zu solchen Personalrochaden führt.

Wie ist die Versetzung Schoigus zu verstehen?

Mit der Entfernung Schojgus aus dem Verteidigungsministerium steigt die Macht des Generalstabschefs Walerij Gerasimow, der auch den Oberbefehl beim Krieg in der Ukraine hat. Das eigentlich Interessante an der Ernennung Schojgus zum Sicherheitsratssekretär ist die damit einhergehende Absetzung Nikolaj Patruschews von diesem bis dato einflussreichen Posten. Patruschew galt bislang als der zweitmächtigste Politiker Russlands. Daher warten Russlandbeobachter nun darauf, was jetzt aus ihm wird. Es ist jetzt schon abzusehen, dass mit Patruschews Ablösung die Bedeutung des Sicherheitsrates im russischen Machtgefüge sinken wird. Im Russland Putins haben nicht nur einzelne Ämter, sondern ganze Institutionen schwammig definierte Vollmachten. Putins Deinstitutionalisierung praktisch aller Organe des politischen Systems Russlands ist eine seiner entscheidenden “Errungenschaften” im letzten Vierteljahrhundert.

Wer ist Bjellousow und warum sieht Putin in ihm einen besseren Verteidigungsminister?

Die populäre Erklärung für Belousows Ernennung ist seine Wirtschaftskompetenz, die für Russlands Übergang zur Kriegswirtschaft gebraucht werde. Es bleibt jedoch unklar, inwieweit der Ökonom an der Spitze des gewaltigen Ministerialapparats überhaupt zum Zuge kommen wird. Das Verteidigungsministerium ist hochzentralisiert und nur wenig reformiert. Womöglich wird Belousow zunächst das Ministerium selbst reformieren müssen, bevor er sich mit strategischen Aufgaben befassen kann. Eine solche Reform während eines laufenden Krieges zu bewerkstelligen, dürfte nicht einfach sein. Ob all diese Erwägungen aber letztlich für Belousows Ernennung wichtig waren, wissen wir nicht. Womöglich spielten vielmehr von außen nur schwer erkennbare persönliche Präferenzen oder Clankonflikte eine entscheidende Rolle. Einige Beobachter gehen so weit, in Belousow den Kronprinzen für eine mögliche Nachfolge Putins zu sehen. Das kann so sein, kann aber auch nicht so sein. Die byzantinische russische Innenpolitik vollständig zu dekodieren ist weder für in- noch für ausländische Beobachter möglich.

Kurzinterview zur ATACMS-Lieferung und Kertschbrücke

Kurzinterview zur ATACMS-Lieferung und Kertschbrücke:

a) Die Gerüchte häufen sich, dass ein größerer Angriff auf die Krim-Brücke bevorsteht. Wie hoch schätzen Sie die Chance ein, dass solch ein Anschlag tatsächlich bevorsteht und erfolgreich sein könnte? Zu welchem Zeitpunkt?

Dies scheint nun insofern möglich, als die ukrainische Armee mit den ATACMS-Flugkörpern die Kertschbrücke erreichen kann. Allerdings stellt sich die Frage, ob die Kraft der Sprengköpfe der amerikanischen Raketen bereits einen solchen Angriff sinnvoll macht. Meinem Verständnis nach hat die Ukraine die Taurus-Marschflugkörper für die Zerstörung der Kertschbrücke erbeten. Insofern ist dies womöglich eher eine technische als taktische oder strategische Entscheidung für Kyjiw, die von der Einschätzung der Erfolgschancen einer Bombardierung der Brücke mit den ATACMS abhängt.

b) Wie gut ist Russland auf solch einen Angriff vorbereitet?

Der Kreml will aus einer Reihe von Gründen die Zerstörung der Brücke vermeiden. Es gibt eine erhebliche militärische Infrastruktur zum Schutz der Kertschbrücke. Während die Bedeutung der Brücke als Nachschubweg für die russische Armee gesunken ist, bleibt die symbolische Bedeutung des Bauwerks für Putin und sein Regime hoch. Es wäre eine enorme Blamage für den Kreml, gelänge es der Ukraine, die Brücke unbrauchbar zu schießen oder gar zum Einsturz zu bringen. Daher wird Moskau alles tun, um einen solchen Angriffe zu vermeiden bzw. abzuwehren. Es gibt nun gar Andeutungen, dass Russland als Antwort auf den Angriff auf die Brücke mit einem Einsatz taktischer Atomwaffen droht.

c) Sehen Sie in der Lieferung von Atacms einen Game-Changer für die Ukraine, wenn es um die Krim und Kertsch-Brücke geht?

Auch dies ist eher eine Frage an Raketentechniker bzw. Sprengkopfexperten als Politologen. Bislang war es so, dass nur die Taurus-Marschflugkörper als zur Zerstörung der Brücke tauglich galten. Womöglich ist dies auch der Grund für die Entscheidung der Bundesregierung, die Lieferung dieser deutschen Waffen an die Ukraine zurückzuhalten. Ich könnte mir vorstellen, dass Moskau für diesen Fall Berlin mit einer Art „Vergeltung“ gedroht hat.

d) Welche Folgen hätte ein erfolgreicher Großangriff auf die Krim-Brücke für Putin?

Ukrainische Angriffe auf die Brücke hat es schon einige gegeben. Die Frage ist eher nach den Folgen einer eventuellen Zerstörung des Bauwerks. Dies wäre sowohl für die russischen Truppen auf der Krim und in der südlichen Festlandukraine als auch für das Image Putins innerhalb Russlands problematisch. Womöglich ist die innenpolitische Gretchenfrage auch der Grund für die jüngst erneuerte Drohung Moskaus, taktische Atomwaffen in der Ukraine einzusetzen.

Neues Buch von Serhii Plokhy zum Mörder von Stepan Bandera – dem KGB-Agenten Bogdan Staschinski

Bd. 50 der Buchreihe #UkrainianVoices von Prof. Serhii Plokhy, Harvard-Universität:

1961 lief der KGB-Attentäter #BogdanStaschinski nach Westdeutschland über & gestand die Ermordung des ukrainischen Nationalistenführers #StepanBandera.

https://www.ibidem.eu/Reihen/Gesellschaft-Politik/Ukrainian-Voices/Der-Mann-mit-der-Giftpistole.html

Review copies of books on the Russo-Ukrainian War published in ibidem Press’s series “Soviet and Post-Soviet Politics and Society” & distributed by Columbia University Press

Over the last ten years, ibidem-Verlag‘s Book series “Soviet and Post-Soviet Politics and Society”​ (SPPS) has published and Columbia University Press has been distributing several scholarly books related to the Russo-Ukrainian War since 2014. If you would like to review one or more of these volumes, please, ask the journal, newspaper, or other outlet where you want to publish your review to request a copy for you from the publisher ibidem@ibidem.eu.

Vol. 276
In the Eye of the Storm
Origins, Ideology, and Controversies of the Azov Brigade, 2014-2023
Edited by Christian KaunertAlex MacKenzie, and Adrien Nonjon

Vol. 275
War and the Transformation of Ukrainian Society (2022–23)
Empirical Evidence
Vladimir Paniotto and Anton Grushetsky

Vol. 273
Russia’s War in Ukraine
Debates on Peace, Fascism, and War Crimes, 2022–2023
Schneider-Deters Winfried. Foreword by klaus gestwa

Vol. 271
Russian Political Warfare
Essays on Kremlin Propaganda in Europe and the Neighbourhood, 2020-2023
Anton Shekhovtsov. Foreword by Nathalie Loiseau

Vol. 270
Russia’s Overlooked Invasion
The Causes of the 2014 Outbreak of War in Ukraine’s Donbas
Jakob Hauter. Foreword by Hiroaki Kuromiya

Vol. 268
Russian Cultural Diplomacy under Putin
Rossotrudnichestvo, the “Russkiy Mir” Foundation, and the Gorchakov Fund in 2007–2022
Edited by Nadiia Koval and Denys Tereshchenko

Vol. 267
Post-Euromaidan Ukraine
Domestic Power Struggles and War of National Survival in 2014–2022
Bohdan Harasymiw

Vol. 262
Russian Disinformation and Western Scholarship
Bias and Prejudice in Journalistic, Expert, and Academic Analyses of East European, Russian and Eurasian Affairs
Edited by Taras Kuzio

Vol. 261
Who Are the Fighters?
Irregular Armed Groups in the Russian-Ukrainian War since 2014
Edited by Andreas Heinemann-Grüder

Vol. 260
The Ukrainian Oligarchy After the Euromaidan
How Ukraine’s Political Economy Regime Survived the Crisis
David Dalton (PhD). Foreword by Andrew Wilson

Vols. 254/255
Ukraine’s Fateful Years 2013–2019, I/II
Schneider-Deters Winfried

Vol. 243
Eight Years After the Revolution of Dignity
What Has Changed in Ukraine During 2013–2021?
Vladimir DubrovskiyKalman Mizsei, and Kateryna Ivashchenko-Stadnik in collaboration with Mychailo Wynnyckyj. Foreword by Yaroslav Hrytsak

Vol. 242
Ukraine in Central and Eastern Europe
Kyiv’s Foreign Affairs and the International Relations of the Post-Communist Region
Edited by Sebastian Schäffer, Foreword by Pavlo Klimkin

Vol. 227
Civil War? Interstate War? Hybrid War?
Dimensions and Interpretations of the Donbas Conflict in 2014–2020
Edited by Jakob Hauter

Vol. 224
Russian Active Measures
Yesterday, Today, Tomorrow
Edited by Olga Bertelsen

For further volumes, see:

https://www.ibidem.eu/de/reihen/gesellschaft-politik/soviet-and-post-soviet-politics-and-society.html?limit=all

https://cup.columbia.edu/series/soviet-and-post-soviet-politics-and-society?amount=96

Welchen Unterschied machen #ATACMS und ähnliche Langstreckenwaffen im Russisch-Ukrainischen Krieg?

Kurzinterview: Welchen Unterschied machen #ATACMS und ähnliche Langstreckenwaffen im Russisch-Ukrainischen Krieg?

1. Die Ukraine hatte noch nie Raketen mit so großer Reichweite. Was bedeutet das für den Widerstand gegen Russland? Kann das helfen? Gerade hat es die Ukraine äußerst schwer an der Front.

Die ballistischen Kurzstreckenraketen ATACMS (Army TACtical Missile Systems) und ähnliche Waffensysteme wurden von Kyjiw bereits vor längerer Zeit von den USA und anderen Partnerländern nachdrücklich erbeten. Das hohe ukrainische Interesse an diesem Raketentyp hat mit einer entscheidenden Achillesverse der russischen Okkupationsstreitkräfte zu tun – die langen Nachschub-, Kommunikations- und Befehlswege. Die ATACMS und ähnliche weit fliegende Präzisionswaffen erlauben es der Ukraine, russische militärische Transportinfrastruktur, Lagerhallen, Treibstoffdepots, Kasernen, Kommandozentralen usw. weit hinter der Front punktgenau zu zerstören. Im Idealfall können damit russische Kampfeinheiten an der Frontlinie in einem Masse von Versorgung, Auffüllung und Führung aus dem Hinterland abgeschnitten und taktisch geschwächt werden, dass sie sich auch ohne einen ukrainischen Großangriff zurückziehen müssen. Das erspart der Ukraine hohe Verluste an Soldaten und Technik in aufwändigen und riskanten Landoffensiven.

2. Was sind potenzielle und strategisch sinnvolle Ziele? Russische Versorgungsrouten? Die Kertsch-Brücke?

Die genauen Ziele werden von der konkreten Lage am jeweiligen Frontabschnitt abhängen. Das mögen je nach Situation Verkehrsknotenpunkte, Truppenbasen, Feuerleitstellen, Landeplätze, Tankstationen usw. sein. Soweit ich die militärischen Expertenkommentare verstehe, ist die Kertscher Brücke zu massiv, um sie mit ATACMS schnell unbrauchbar zu schießen. Für die Zerstörung umfänglicher Anlagen wie der Kertscher Brücke, deren Großteil sich im Übrigen auf ukrainischem Hoheitsgebiet befindet, scheinen die deutschen Marschflugkörper „Taurus“ besser geeignet zu sein. Aus diesem Grund und aufgrund der entscheidenden militärstrategischen sowie gesamtpolitischen Bedeutung der Krim für Russlands Krieg hat Kyjiw hohes Interesse am Taurus-System.

3. Lange wurde gezögert, Raketen mit dieser Reichweite zu schicken. Wie kommt es zu dem Sinneswandel?

Womöglich gab es bis 2023 die Illusion, dass die Ukraine auch ohne moderne westliche Langstreckenwaffen und mit eigener veralteter Gerätschaft die russischen Truppen wieder von ihrem Territorium vertreiben kann. Für einen Moment sah es 2022 tatsächlich so aus, dass dies möglich sei. Die Ukraine befreite damals im Handstreich ca. die Hälfte des von Russland in den ersten Kriegswochen okkupierten ukrainischen Gebiets und schaffte dies mit ihren weitgehend veralteten Waffen. Inzwischen hat sich die Lage jedoch geändert. Nunmehr scheint einigen westlichen Partnern klar zu werden, dass Beschränkungen von Waffenlieferungen den Krieg nur verlängern. Auch hat sich die genozidale Handlungsweise und Rhetorik Russlands seit 2022 fortgesetzt und verschärft. Damit verlieren die scheinbar moderaten Argumente der ersten beiden Kriegsjahre auch für viele Laienbeobachter an politischem Sinn und moralischer Legitimität. Bleibt zu hoffen, dass auch westeuropäische und insbesondere deutsche Entscheidungsträger betreffs solcher Fragen wie der Lieferung von Kampfflugzeugen und Taurus-Marschflugkörpern entsprechende Schlussfolgerungen ziehen.

How to Deny Russia Its Strategy of Success?

Report by Nataliya Bugayova, Frederick Kagan & Kateryna Stepanenko for the Institute for the Study of War:

The notion that the war is unwinnable because of Russia’s dominance is a Russian information operation, which gives us a glimpse of the Kremlin’s only real hope of success.

Click to access Denying%20Russia%27s%20Only%20Strategy%20for%20Success.pdf